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Praxisbezogener Transfer fachdisziplinären Wissens


Projekt:

Praxisbezogene Vermittlung statistischer Methoden des Qualitätsmanagements in der beruflichen Weiterbildung

Stand der Forschung / eigene Vorarbeiten

Bei der Entwicklung und Evaluierung des Vorgängerprojekts "Technische Statistik für Ingenieure" traten Vorbehalte der Ingenieure gegenüber den statistischen Methoden des Qualitätsmanagements als Hemmnisse für die Lernbereitschaft in Erscheinung. Ingenieure schätzen häufig ihre technisch-physikalischen und organisatorischen Erfahrungen, die zur Implementierung und Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Produktion mobilisiert werden können, als das überlegene Instrumentarium ein. Auf der Ebene des Managements hat sich dagegen in den letzten Jahrzehnten die Auffassung durchgesetzt, daß statistische Verfahren zur Aufrechterhaltung einer hohen Produktivität unverzichtbar sind.

In diesem Projekt wird untersucht, wie geeignete Studienmaterialien zur überwindung der zutage getretenen Vorbehalte beitragen können. Für deren Gestaltung liegt ein Ansatz nahe, der von einer Einbettung des zu vermittelnden Wissens in situative Kontexte ausgeht und den Erfahrungsbezug, die Multiperspektivität der Darstellung und das Angebot alternativer Vorgehensweisen betont (entsprechend den von Jonassen (1993) formulierten Kriterien).

 

Zielsetzung

Das Projekt dient der Gewinnung von Kriterien für eine adressatengerechte Gestaltung von Fernstudienmaterialien, die für die wissenschaftliche Weiterbildung von Ingenieuren auf dem Gebiet der mathematischen Statistik bestimmt sind. Mit dem Vorgängerprojekt ist es nicht nur durch seine Ausrichtung auf statistische Themen, sondern auch durch die allgemeinere Fragestellung verbunden, wie die Bedingungen der Vermittlung mathematischer Methoden an Ingenieure möglichst effizient gestaltet werden können.

 

Arbeitsprogramm

Es werden Studienmaterialien konzipiert, entwickelt und im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung erprobt, die der Vermittlung statistischer Methoden im Qualitätsmanagement dienen sollen. Dabei werden insbesondere Wege gewählt, welche die beobachteten Vorbehalte der Ingenieure gegenüber statistischen Verfahren abzubauen versprechen. Hierzu erscheint es notwendig, gleichermaßen an das fachliche, technisch-physikalische Wissen wie an die betriebliche Erfahrung der Ingenieure anzuknüpfen. Keinesfalls dürfen die Methoden der mathematischen Statistik als die einzig wirksamen Instrumente des Qualitätsmanagements dargestellt werden. Vielmehr ist anzuerkennen, daß statistische Methoden nur als Ergänzung aller übrigen erfolgreich praktizierten Vorgehensweisen zur Sicherung einer hohen Qualität beitragen.

Als Inhalte werden zum einen grundlegende Begriffe der Statistik behandelt, soweit sie zur verständigen Handhabung der statistischen Methoden des Qualitätsmanagements gebraucht werden. Zum anderen werden wichtige statistische Methoden zur Behandlung der sehr komplexen Lebensdauer- und Zuverlässigkeitsfragen aufbereitet.

Anhand dieser Studienmaterialien wie auch der Materialien des Vorgängerprojekts wird analysiert, welche Strukturkomponenten als besonders vorteilhaft für den Lernerfolg anzusehen sind. Hierzu werden die jeweils fertiggestellten Lehreinheiten und die ihnen zugrunde liegende Konzeption mit Testgruppen von Ingenieuren der Robert Bosch GmbH diskutiert. Als Ergebnis werden Gestaltungskriterien für ingenieurgerechtes Studienmaterial zu mathematisch-statistischen Themen gewonnen. Nach diesen Kriterien werden die alten Studieneinheiten revidiert und die neuen gestaltet. Nach Abschluß dieses Iterationsprozesses sollen die Studieneinheiten als Fernstudienmaterial in der Weiterbildung von Ingenieuren eingesetzt werden. Die systematischen Evaluationsprozesse während und nach Abschluß der Entwicklung werden darüber hinaus zu einem validierten und durch die Kursentwicklung exemplarisch eingelösten Kriterienkatalog für die Gestaltung von ingenieurgerechten Fernstudienmaterialien zu mathematisch-statistischen Themen gebündelt.

 

Literatur

Jonassen, D. H. (1993). Thinking technology. The trouble with learning environments. Educational Technology, 33, 35-37.

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Peter Herfort(Peter_Herfort@diff.uni-tuebingen.de) , Dr. Wolfgang Schuster

 
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Updated: Dezember, 1996